Ein Jahr Gesundheitshilfe in Haiti: Erfolgreicher Aufbau einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung

Positive Zwischenbilanz des action medeor-Projektes durch Unterstützung von Zentiva

Wartezimmer in der Gesundheitsstation in Haiti
© action medeor / R. Castera

Zeit zurückzublicken: Die lokale Partnerorganisation von action medeor, Fondation Enfant Jesus (FEJ), hat ein Resümee über die Fortschritte des Projektes gezogen. Das Jahr 2016 war für die Haitianer erneut durch immense Herausforderungen geprägt, u.a. durch die Naturkatastrophen und einer schwierigen politischen Lage. Fest steht, dass dennoch die Entwicklung der Gesundheitsstation von FEJ auf einem guten und zukunftsorientierten Weg ist. Für die vielen Familien aus armen Verhältnissen war im vergangenen Jahr vor allem eines wichtig: 
Jeden Tag die Gewissheit zu haben, dass auch für sie und ihre Kinder professionelle Hilfe vorhanden ist.

Wir möchten Ihnen zeigen, wie erfolgreich die Hilfe von Zentiva durch action medeor und FEJ umgesetzt wurden. Lernen sie zudem Menschen aus dem Projekt kennen und erfahren sie einmal mehr, warum die Maßnahmen für die Haitianer so bedeutend sind.

Kinder beim Essen in der Gesundheitsstation in Haiti
© action medeor

Hilfe, die Menschen erreicht

Bevor FEJ mit Unterstützung von action medeor die Gesundheitsstation aufbaute, gab es hier keine stationäre Versorgung und die entfernt gelegenen Kliniken waren für viele Menschen nicht bezahlbar. Viele Mütter bekommen noch immer ihre Kinder Zuhause und das Wissen um Krankheitsvermeidung und Heilungsmöglichkeiten ist nur wenig vorhanden. Auch Vorsorgeuntersuchungen oder entsprechendes Fachpersonal waren nicht vorhanden. Bis heute gilt es, das Vertrauen der Menschen in die Gesundheitsstation aufzubauen und sie zu bestärken, frühzeitig bei Beschwerden und Mangelernährung die Ärzte aufzusuchen.

Diese Aufgabe übernehmen sogenannte Dorfgesundheitshelfer – durch sie gelangt die Hilfe zu den Menschen. Sie kommen aus der Gemeinde und kennen die Bewohner sehr gut. In den zerstreut liegenden Wohnsiedlungen von Lamardelle bauen sie den Kontakt zu den Bewohnern auf und informieren sie über das Gesundheitsangebot der Station. Neben den persönlichen Gesprächen halten die Helfer Aufklärungsvorträge über Hygiene und Krankheitsvermeidung, rund 17.000 Menschen konnten hiermit erreicht werden.

Der Vertrauensaufbau ist im letzten Jahr bereits vielfach gelungen, wie die steigenden Behandlungszahlen zeigen: Vergleicht man bspw. den Monat Dezember 2015 und 2016, so sind die Patientenzahlen (für allgemeine Untersuchungen) von 222 auf 904 Personen gestiegen.

Für die Projektlaufzeit wurde an der Station eine Hebamme aus der Stadt angestellt – die einzige in der Region! Damit auch in Zukunft eine festangestellte Hebamme vor Ort die Familien betreut, finanziert Zentiva die Ausbildung einer jungen Frau: Marie Mirlène Garçon konnte im letzten Jahr erfolgreich die Ausbildung zur Krankenschwester beenden und das notwendige medizinische Basiswissen sich aneignen. Zudem begleitete sie parallel die Hebamme bei ihrer täglichen Arbeit und sammelte die fachspezifischen Praxiserfahrungen. 2017 erfolgt die Weiterbildung zur Hebamme.

Die Hilfe geht weiter: Ausbau der Maßnahmen 2017

Kind in der Gesundheitsstation in Haiti
© action medeor

Aus der Sicht der Fortschritte im Projekt war es ein sehr erfolgreiches Jahr, wobei viele Grundlagen für die nächsten Jahre gelegt wurden. Für jeden Bewohner Lamardelles ist die Gesundheitsstation eine großartige Chance auf ein gesundes Leben.

Durch die Spenden von Zentiva konnten im letzten Jahr breitgefächerte Maßnahmen durchgeführt werden, die langfristig wirken und auch in der Katastrophe sofort greifen. Sie zielen insgesamt auf die Verminderung der Mutter-Kind-Sterblichkeit ab. Die verminderten Gesundheitsrisiken und reduzierte Mangelernährung im Kindesalter wirken sich zudem positiv auf die sozioökonomische Situation der Familien aus und erlaubt es den Menschen, für sich selbst eine bessere Zukunft zu gestalten.

Auch im zweiten Jahr ermöglicht Zentiva die Fortführung der drei Schwerpunkte und die Weiterentwicklung der Gesundheitshilfe mit weiteren Maßnahmen.